Die US-amerikanische Bürgerrechtlerin Rosa Lee Parks ist tot
Weltweites Aufsehen hatte die 1913 in Tuskegee, Alabama, geborene Frau erregt, als sie sich am 1. Dezember 1955 weigerte, ihren Sitzplatz im Bus einem weißen Mann zu überlassen. Zu jener Zeit arbeitete sie in Montgomery als Näherin in einem Kaufhaus und war auf dem Nachhauseweg. In den Bussen Montgomerys waren die vorderen Sitzreihen bis zur Mitte ausschließlich für weiße Fahrgäste reserviert, Schwarze durften nur im hinteren Teil sitzen. Rosa Parks hatte sich demnach falsch plaziert. Ein weißer Mann forderte sie und ihre Nachbarn auf, die Sitze für ihn zu räumen. Parks reagierte trotz der drohenden Haltung des Busfahrers nicht. Die herbeigerufene Polizei nahm sie daraufhin fest. Wegen »Störung der öffentlichen Ruhe« wurde sie vor einem Schnellgericht angeklagt und zu einer Geldstrafe von 14 Dollar verurteilt.
Die Rassentrennung war damals in Alabama wie in den anderen Südstaaten des »schwarzen Gürtels« der USA stark ausgeprägt. In Schulen, öffentlichen Gebäuden, in Parkanlagen und selbst an simplen Wasserspendern herrschte eine Apartheid, den Zuständen in Südafrika vergleichbar, die durch Schilder mit der Aufschrift »Whites only« oder »Colored only« (nur für Weiße oder Farbige) zum Ausdruck kam.
Der kleine Aufstand der Rosa Parks durch einfaches Sitzenbleiben sprach sich wie ein Lauffeuer in Montgomery herum. Das Women’s Political Council mobilisierte einen Boykott der Buslinien, dem sich auch die Montgomery Improvement Association des noch unbekannten Predigers Martin Luther King jr. anschloß. Der Erfolg war überwältigend. Die öffentlichen Verkehrsbetriebe verzeichneten schon wenige Tage nach der Festnahme Rosa Parks immer weniger Fahrgäste und demzufolge große Verluste. Die afroamerikanischen Einwohner der Stadt hielten 382 Tage durch. Am 21. Dezember 1956 hob das Oberste Bundesgericht der USA die Rassendiskriminierung in den Bussen auf. Der erste Sieg der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, der auf immer mit dem Namen Rosa Parks verbunden sein wird. (
Jürgen Heiser, junge Welt)
Am 24. Oktober 2005 starb Rosa Parks, Bürgerrechtlerin in den USA im Alter von 92 Jahren in Detroit. Die Afro-Amerikanerin wurde 1955 in Montgomery, Alabama, verhaftet weil sie sich weigerte, für einen weißen Mann im Bus aufzustehen. Sie mußte ins Gefängnis weil sie die Rassentrennung nicht akzeptierte. Durch ihren mutigen Schritt zum Widerstand begann ein 13monatiger Boykott der Busse in Montgomery und die BürgerInnenrechtsbewegung wurde ins Leben gerufen. 50000 Schwarze in Montgomery zogen es vor, zu Fuß zu gehen um den täglichen Rassismus zu bekämpfen. [
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4.Feb 1913 - 24.Okt 2005